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Bad Doberan / Literatur
14:37 / 19.03.2019
Doberaner schreibt Buch zur Klimakrise
Autor Heinz Märtin befasst sich mit drängenden Fragen unserer
Zeit.

Der Doberaner Heinz Märtin schrieb ein Buch mit dem Titel „So
kann es mit unserer Lebensweise nicht weiter gehen“.
Quelle: Sabine Hügelland
Bad Doberan
Ein Mann spricht Tacheles: „Alles zu tun, um die Klimakrise noch
zu meistern, ist für uns Menschen die entscheidende Aufgabe der
Gegenwart“, sagt Heinz Märtin. „Noch können wir handeln – aber
wir haben keine Zeit zu verlieren, um der Klima- und auch
ökologischen Krise zu entgehen.“ Der Doberaner hat jetzt zu
diesem Thema ein Buch geschrieben – Titel: „So kann es mit
unserer Lebensweise nicht weiter gehen“.
Eine dringende Kurskorrektur sei erforderlich, so Märtin – „für
ein Weiterbestehen unseres Planeten Erde und für uns selbst als
Menschen.“ Es bedürfe eines gemeinschaftlichen und
übereinstimmenden Handelns, „um den Zug doch noch zum Stoppen zu
bringen“. Was bewog den diplomierten Ingenieur-Ökonomen, ein
mehr als 700 Seiten starkes Werk zu schreiben? „In jungen Jahren
sagte einmal ein Mann in einem Krankenhaus zu mir: Ich will
heute alles haben, was zukünftig kommt ist mir egal“, erklärt
der heute 71-Jährige. „Das beschäftigt mich seitdem. Wir handeln
in der heutigen Zeit genauso egoistisch, das muss sich ändern.“
Die Lektüre aus dem „Verlag für Gesellschaft, Wirtschaft und
Leben “, könnte auch spannend für Studenten sein. „Es fließt
viel Lebenserfahrung mit ein“, sagt
Märtin, der in seiner eigenen Meinungsbildung auch die
Argumente von Politikern und Medien ins Visier nimmt.
Heinz Märtin arbeitet als
Unternehmens- und Existenzgründerberater. Geboren 1948 in
Friedrichroda in
Thüringen, absolvierte er
nach dem Abitur ein Fachschulstudium der Ökonomie in
Gotha. 1978 machte er an der
TU Dresden sein Diplom in
der Betriebswirtschaft im Bauwesen. Von 2000 bis 2003 arbeitete
Märtin als Dozent und
Lehrbeauftragter in Thüringen,
Sachsen-Anhalt und MV, seit
2003 ist er als Existenzgründer- und Unternehmensberater
freiberuflich tätig.
Umfassendes Werk zu grundlegenden Lebensfragen
Sein Buch beginnt mit Menschheitsidealen und
Epochenproblemen. Märtin
ging auf die Suche nach den Fragen: Was ist eigentlich Glück,
und „ist unser Streben auf eine dauerhafte Zufriedenheit
ausgerichtet?“. Er spricht Burnout an und schlägt den Bogen zur
zunehmenden Anzahl an psychisch Erkrankten. Die aktuelle
Flüchtlingskrise findet sich
im Buch ebenso wider wie der Blick über den großen Teich nach
Amerika und die dortige
Entwicklung der Umweltproblematik.
Märtin schrieb sein Buch,
das im Januar 2019 fertiggestellt wurde, innerhalb von zwei
Jahren neben seiner eigentlichen selbständigen Tätigkeit. Zwei
Schlaganfälle ließen ihn zwischendurch pausieren. Es ist kein
Werk, das mal so eben nebenbei gelesen werden sollte. Es möchte
zum Nachdenken anregen. Der Autor gibt seine Meinung kund und
forscht nach. Er möchte die Leser auffordern, rosarote
Denkmuster abzulegen und zu handeln.
Das in weichem Einband gehaltene Buch befasst sich auch mit
der Polarität von Arm und Reich. Weitere Themen:
Umweltverschmutzung, Wälder, Erderwärmung, Treibhausemissionen,
Stein-und Braunkohle, Lebensmittel
und Konsumgüterherstellung, das Übermaß an Verpackungen, das
Artensterben, Digitalisierung,
bedingungsloses Grundeinkommen, Aggression und psychische
Instabilität.
350 Exemplare ließ Heinz Märtin
bislang drucken. Rund 100 Bücher sind schon weg. Reich wird der
Autor damit nicht – doch für den Doberaner stehen andere Werte
im Vordergrund.
Das Buch „So kann es mit unserer Lebensweise nicht weiter
gehen“ kostet 24,90 Euro und ist im Buchhandel sowie bei
Amazon erhältlich.
Sabine Hügelland
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